Landfrauenverein Lohne - Vortrag über "Organspende" mit Frau Barbara Backer am 19.11.2019 (20. 11. 2019)
In ihrem Vortrag erzählt sie, dass sie lange, bevor sie selbst eine neue Leber benötigt hätte, einen Spenderausweis mit sich getragen habe. Ein zweites Leben begann damals für sie, als sie erst beim 4. Versuch eine Organspende erhielt. 3 mal rutschte sie von der Warteliste (zu riskant, weil ihr Zustand so schlecht war, Probleme von seiten des Spenders, eitrige Mandeln). Am Ende wartete sie zweieinhalb Jahre auf ein endlich passendes Organ, was ihr Leben in letzter Sekunde gerettet hat.
Natürlich sei Organspende immer noch für viele Menschen ein Tabuthema.“Es gibt Berührungsängste, weil das mit dem Tod und Sterben zu tun hat. Da scheuen sich viele darüber nachzudenken,“ sagt sie. Dabei sei viel Unwissen vorhanden. Wer in seiner Patientenvorsorge vermerkt hat, dass er Organe spenden will, gleichzeitig aber Beatmung und Intensivstation ausgeschlossen hat, könne niemals Spender werden. „Nach dem Hirntod müssen gewisse Funktionen wie die Atmung künstlich aufrechterhalten werden, weil die Organe sonst funktionslos nicht mehr verwendet werden können.“
Mittlerweile sei es so, dass mehr Organe aus Europa nach Deutschland geliefert würden als umgekehrt. Ein Mensch, bei dem nach intensiver medizinischer Untersuchung die Diagnose Hirntod festgestellt wurde, sei definitiv tot, erläuterte Frau Backer. Ein Mensch könne aus einem Koma wieder erwachen, aber nicht bei der Diagnose Hirntod.
„Ich möchte keine Betroffenheit auslösen, vielmehr möchte sie überzeugen mit Informationen und Fakten über Organspende,“ sagt sie.
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