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LandFrauen Lohne - Mai-Tour mit Besichtigung Gänsehof Tapphorn und Abschluss im VORNI'S (16. 05. 2024)

Traditionell mit Bollerwagen und auf Schusters Rappen begaben sich die LandFrauen Lohne auf ihren Maigang. Durch den Hopener Wald, vorbei an Feld und Flur gingen wir Richtung Brockdorf. Das erste Ziel war der Gänsehof Tapphorn. Dort begrüßte uns Iris Tapphorn, die mit ihrem Mann Sascha und ihrer Familie den elterlichen Betrieb, den es schon seit 60 Jahren gibt, 2009 übernommen hat und nunmehr in der 5. Generation Gänse hält und alle Bereiche von der Elterntierzucht, EU-Brüterei, Aufzucht, Mast, EU-Schlachterei bis hin zur Federverarbeitung umfasst. Mit Witz und Esprit, aber auch mit etwas Ironie gespickt, wenn es um bürokratische EU-Richtlinien ging, führte uns Iris Tapphorn über den Hof und lies uns dabei so manchen Blick in die Ställe mit den Elterntieren und den (Nachschlüpf-)Küken werfen. So erfuhren wir, dass im Elternstall 100 Ganter (erkennbar an der grünen Marke) und 400 Gänse (Muttertiere) leben. Jungtiere werden übrigens „Gössel“ genannt. Abends zurück im Stall und tagsüber Freilauf auf der Weide, je nachdem wie es das Federvieh mag. Jeden Tag werden die gelegten Eier gesucht und dem Gelege entnommen, damit die Produktion angeregt wird. So erfuhren wir auch, dass das Wetter bei der Legung eine große Rolle spielt. So ist die Legefreudigkeit bei den Gänsen bei gleichbleibender Temperatur höher, als bei großen Temperaturschwankungen. Montags ist Schlupftag und wenn es aber mal ein Küken nicht ganz alleine aus dem Ei schafft, dann wird diesem per Hand geholfen. So bekommt jedes Küken die Chance sich zu entwickeln. 95 Prozent vom Schlupf werden verkauft und nur 5 Prozent werden auf dem Hof gemästet und werden zu Sankt Martin oder Weihnachten bratfertig ab Hof verkauft. Auch Krankheiten spielen bei so vielen Tieren eine Rolle, die aber nicht immer sofort kommerziell mit Antibiotika behandelt werden, sondern dass im Vorfeld schon auf natürliche Wirkstoffe aus der Natur, wie z. B. auf Knoblauchöl, Oregano, Eichenrinde und Mariendistel, zurückgegriffen wird. Und aus dem "Nebenprodukt" Feder werden im hofeigenen Geschäft „Inge‘s Laden“ hegestellte Betten und Kissen in allen Herren Länder (die weiteste Lieferung war bis jetzt nach Kolumbien) verkauft. Aber auch die fachkundige Reinigung der Federbetten vor Ort findet ohne chemische Produkte statt, da die Gänze ohne Ammoniak gehalten werden, sondern jeden Tag gestreut wird. Zum Waschen wird ein Tensid aus Orangenschalen benutzt und ein Apfelessig zum Spülen. Mit einem Schnatterschnaps (Eierlikör aus Gänseeier) endete die Hofführung und unser Weg ging zur Schießsporthalle Lohne, wo wir im VORNI’S zu Abend gegessen haben. Ein Rundgang durch das neugestaltete Gebäude mit Werner und Norbert Vornhagen rundete den Abend ab.


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