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02.09.2023 Sternfahrt der LandFrauen des Kreises Vechta "Gestärkt aus der Krise-das WIR im Blick"

18. 09. 2023

Vom Gastredner Landrat Tobias Gerdesmeyer wollten sie wissen, was die nähere Zukunft für den Landkreis Vechta im Gepäck hat. Welche Chancen und welche Risiken zu erwarten sind. Gerdesmeyer lobte die Landfrauen für ihr hohes Engagement in Sachen lebenswerte ländliche Räume und stellte in einem Rundumschlag die derzeit bedeutendsten Punkte für unseren Kreis vor. An erster Stelle lieferte er ein klares Bekenntnis zur Landwirtschaft. Gerdesmeyer betonte, dass es ohne Autarkie nicht ginge. Das hätten Corona und Ukraine-Krieg deutlich gezeigt. Zumal niemand sich der Illusion hingeben bräuchte, dass die Produktion im Ausland automatisch besser sei. Der Landrat erläuterte aber auch, dass es zu viele bürokratische Fallstricke gäbe, die es ihm und seiner Verwaltung nahezu unmöglich machten, angemessen zu handeln. Als Beispiel nannte er einen Putenstall, der nicht für Insektenmast genutzt werden dürfen, weil er zu wenige Emissionen habe. „Die Rechtslage ist leider eindeutig, aber erklären kann ich das niemandem.“ so Gerdesmeyer.

Viel diskutierten die Landfrauen mit dem Landrat über Erneuerbare Energien und gute Strategien, um die Nachbarn solcher Anlagen einzubinden sowie die sich anbahnenden Flächenkonflikte. Den größten Redebedarf gab es beim Thema Gesundheit und Pflege. Gerdesmeyer betonte, dass der Landkreis derzeit noch sehr gut aufgestellt sei, dass sich dies aber bald ändern könnte. Es fehle überall n Nachfolgern für Arztpraxen. Den geplanten Krankenhausneubau in Vechta sah Gerdesmeyer grundsätzlich positiv, auch wenn kommunikativ in der Vergangenheit nicht immer alles rund gelaufen sei und stellte mit Ostfriesland auch gleich eine Region vor, in der die Planungen deutlich schlechter gelängen. 

Der Landrat ermunterte die Landfrauen sich weiterhin einzubringen und ermutigte sie, auch den Weg in die Kommunalpolitik zu suchen. Der Frauenanteil in den Kommunalen Gremien sei deutlich zu niedrig. Grundsätzlich warnte Gerdesmeyer davor, den ländlichen Raum zu vernachlässigen. Der Frust der Menschen steige immer weiter und das werde irgendwann auch für die Demokratie zur Gefahr.